Sonnenblume
Helianthus annuus L.; Familie der Korbblütler Asteraceae
Die Sonnenblume gehört zur Familie der Korbblütler und stammt aus den ariden Gebieten Nordamerikas. Dort war sie bei den Indianern bekannt für ihre fettreichen Samen. Anfang des 16. Jahrhunderts brachten die Spanier die Sonnenblume nach Europa. Zunächst als Zierpflanze und viel später, erst 1830 entdeckten die Russen ihre Qualitäten als Öllieferant.
Der Ölgehalt der Sonnenblume wurde züchterisch von 30 % auf über 50 % angehoben. Die sogenannten High-Oleic-Sonnenblumen für technische Zwecke weisen sogar Ölsäuregehalt bis 90 % auf.
Dieser Öl- und damit Energiegehalt macht die Sonnenblume zunehmend für Betreiber von Biogasanlagen interessant. Sie wird hierfür bereits in geringem Umfang in Reinkultur und als Mischfrucht gemeinsam mit Mais angebaut.
Die einjährige Sonnenblume hat eine kurze, von dichtem Wurzelfilz umgebene Pfahlwurzel und einen bis zu 3 Meter hohen markhaltigen Stängel. Blätter und Blütenkörbe drehen sich im Laufe des Tages immer zur Sonne.
Anbau:
Die Aussaat erfolgt Mitte April mit Einzelkornsämaschinen. Ziel ist es, dass fünf bis sieben Pflanzen pro m² aufwachsen. Die Erträge des Dreschens im September/Oktober liegen zwischen 25-40 dt/ha. Aktuell werden Sonnenblumen für technisches Sonneblumenöl auf ca. 8.500 ha angebaut.
Falls die Sonnenblume im Energiepflanzenanbau als Zwischenfrucht eingesetzt wird, so sind früh reifende Körneröltypen zu verwenden.
Förderung :
In einem abgeschlossenen FNR Projekt (FKZ: 22013104) konnte nachgewiesen werden, dass mit massewüchsigen genetischen Ressourcen aussichtsreiches Ausgangsmaterial geschaffen werden kann, um zu sehr massewüchsigen Sonnenblumensorten für den Energiepflanzenanbau in Hauptfruchtstellung zu kommen. Durch eine strenge Selektion auf Pflanzenlänge und Standfestigkeit konnten Linien entwickelt werden, die gegenüber einer Körnersonnenblume eine deutlich höhere Biomassebildung und dennoch eine gute Standfestigkeit aufweisen (Sorte METHAROC).
Aktuell fördert die FNR ein Verbundvorhaben mit dem Titel „Untersuchungen zur Züchtung von Energiesonnenblumen mit verbessertem Methanertrag“. Ziel ist es, den Methanertrag von Sonnenblumen für ihre Verwendung in Biogasanlagen zu erhöhen und generell ihr Potenzial als Substrat zu beurteilen.
Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Projektseite der FNR unter dem Förderkennzeichen 22017508.
Beitrag von Volker Hahn, Greta Mittweg, Landessaatzuchtanstalt der Universität Hohenheim zum 3. Energiepflanzensymposium: Sonnenblumenzüchtung für Biogasanlagen - Stand und Perspektiven