Direkt zum Inhalt, zur Navigation, zu den Zusatzinformationen (zum Beispiel Aktuelle Nachrichten, Aktivit�ten, Neueste Literatur, Links).

Sie sind hier:�Startseite >�Energiepflanzen >�Portr�ts >�Sudangras

Sudangras

Sudangras

�

�

Sudangras (Sorghum sudanense) aus der Gattung Sorghum aus der Familie der S��gr�ser (Poaceae)

�

F�r Sudangras als Energiepflanze gibt es erst seit relativ kurzer Zeit� Anbauerfahrungen. Zudem nennen die einzelnen Versuchsanstalten teilweise unterschiedliche Werte, die sich unter anderem durch Standortunterschiede erkl�ren lassen. Die folgende Hinweise sind deshalb zum Teil als Spannweiten angegeben und nur als Richtschnur zu verstehen.

�

Sudangras geh�rt zu den Hirsen und hier wiederum zu den gro�k�rnigen oder Sorghumhirsen. Die kleink�rnigen Hirsen werden als Millet-Hirsen bezeichnet. Aus beiden Gruppen sind im weltweiten Ma�stab einige Arten als Nahrungsmittel bedeutend, wie zum Beispiel aus erster die Mohrenhirse, auch Kaffernkorn (Sorghum caffrorum) genannt und aus zweiter die Rispenhirse (Panicum milaceum), die fr�her auch in Deutschland in gro�em Umfang kultiviert wurde.�

Sudangras baut man bislang vor allem als Futterpflanze an, aufgrund seiner Massenw�chsigkeit weckt es aber auch zunehmend das Interesse der Biogasbranche.

�

�

Anbau

F�r Sudangras als Energiepflanze gibt es erst seit relativ kurzer Zeit� Anbauerfahrungen. Zudem nennen die einzelnen Versuchsanstalten teilweise unterschiedliche Werte, die sich unter anderem durch Standortunterschiede erkl�ren lassen. Die folgende Hinweise sind deshalb zum Teil als Spannweiten angegeben und nur als Richtschnur zu verstehen.

�

Wie Mais ist Sudangras eine einj�hrige C4-Pflanze und entsprechend w�rmeliebend, gleichzeitig ist sie jedoch trockenheitstoleranter als dieser und kann das Wachstum bei Trockenheit unterbrechen und sp�ter wieder aufnehmen. Sudangras ist deshalb unter Umst�nden eine sinnvolle Fruchtfolgeerg�nzung an Standorten mit geringer Wasserversorgung. Der Bezug von Saatgut ist inzwischen weniger schwierig als fr�her, da viele H�ndler die Art in ihr Sortiment aufgenommen haben. Auch das Sortenspektrum ist gro� und neue Z�chtungen kommen immer wieder hinzu, so dass es f�r viele Standorte relativ geeignete Varianten gibt. Grundvoraussetzung ist allerdings ein Mindestma� an W�rme. So ist etwa die Keimtemperatur mit mindestens 12 Co recht hoch und auf Frost reagieren die Jungpflanzen sehr empfindlich. K�ltesch�den k�nnen schon bei 4 Co eintreten. Deshalb sollte fr�hestens Anfang bis Mitte Mai, sp�testens bis Mitte Juni ges�t werden. Die im Mai ges�ten Pflanzen bleiben bis Ende Juni frostempfindlich. F�r eine Zwischenfruchtnutzung sind auch Aussaattermine bis Anfang August m�glich, die Pflanzen erreichen dann jedoch unter Umst�nden nicht mehr den f�r die Konservierung n�tigen Trockensubstanzgehalt.

Hinsichtlich der Bodenqualit�t ist Sudangras aufgrund seines hohen N�hrstoffaneignungsverm�gens wenig anspruchsvoll, nur kalte, nasse und schwere Standorte sagen ihm nicht zu, optimal sind tiefgr�ndige oder sandige Lehmb�den. Bei der Vorfrucht stellt es ebenfalls keine gro�en Anforderungen, aufgrund seiner langsamen Jugendentwicklung sollte jedoch eine Vorfrucht mit unkrautunterdr�ckenden Eigenschaften gew�hlt werden.

Zur Vorbereitung des Bodens kann eine auch im Maisanbau verwendete Anbaukombination genutzt werden, die einen gut durchgearbeiteten, abgesetzten Boden hinterl�sst. Andere Anbauhinweise nennen eine 25 � 30 Zentimeter tiefe Winterfurche als Voraussetzung, und/oder im Fr�hjahr einen 10 bis 15 Zentimeter tiefen Arbeitsgang mit dem Grubber. Vor der Aussaat soll eine flache Bodenbearbeitung mit einer Saatbettkombination sinnvoll sein, zum Beispiel mit der Kreiselegge. Eine Einzelkornsaat ist nicht erforderlich, Drillsaat ist ausreichend.

Der Reihenabstand bei der Aussaat sollte, wenn man das Gras sp�ter silieren will, zehn bis drei�ig Zentimeter betragen. Als Saattiefe empfehlen sich 3 Zentimeter, Zielbestand sind maximal 50 Pflanzen pro Quadratmeter.

Die Keimung und Jugendentwicklung des Sudangrases verl�uft sehr langsam, sobald aber eine Wuchsh�he von 25 cm erreicht ist, wachsen die Pflanzen z�gig bis zu einer H�he von zweieinhalb bis drei Metern heran.�

D�ngemittel m�ssen bei durchschnittlichem N�hrstoffentzug in folgender Menge zugesetzt werden: 80 bis 180 kg Stickstoff, der nicht zur Saat, sondern erst zum Beginn des Zuwachses ausgebracht werden sollte, 100 bis 150 kg Phosphor, 150 bis 250 kg Kalium, 20 bis 30 kg Magnesium und 20 bis 30 kg Calcium. Auch Stallmist, G�lle und Jauche verwertet sudanense gut, in diesem Fall wird eine Ausbringung an zwei Terminen empfohlen, einmal zur Aussaat und einmal vor Bestandesschluss. Bei der N-D�ngung sind die Bodenvorr�te zu ber�cksichtigen.

F�r den Pflanzenschutz sind derzeit noch keine chemischen Bek�mpfungsmittel zugelassen, man kann sie deshalb nur �ber eine Sondergenehmigung einsetzen. Daf�r k�nnte in Zukunft Bedarf bestehen, denn Sorghumhirsen leiden in ihren typischen Anbaugebieten h�ufig unter Parasiten wie Brandpilzen, falschem Mehltau, Gallm�cken, Halmfliegen, St�ngelbohrern und Blattl�usen. Weitet sich der Anbau hierzulande aus, k�nnte ein zunehmender Sch�dlingsbefall auch bei uns auftreten.

Sudangras w�chst in der Anfangszeit sehr langsam und muss in dieser Phase vor unerw�nschten Unkr�utern gesch�tzt werden. Da auch hierf�r aktuell noch kein chemisches Mittel zugelassen ist (Herbizidma�nahmen sind nur �ber einen Genehmigungsantrag (�18b) zul�ssig), wird das Unkraut am besten per Maschinenhacke entfernt, dazu muss der Reihenabstand allerdings ausreichend gro� sein. Eine andere M�glichkeit ist eine sp�tere Aussaat, weil dann die Jugendentwicklung der Pflanzen schneller verl�uft.

�

�

�

Ernte

Zu Beginn des Rispenschiebens setzt eine zunehmende Verholzung der Pflanzen ein. Bis vor kurzem wurde deshalb eine mehrschnittige Nutzung empfohlen, da Sorghum sudanense die F�higkeit besitzt, auch nach mehreren Schnitten kr�ftig wieder auszutreiben. Inzwischen deuten die Erfahrungen jedoch darauf hin, dass der Verholzungsgrad f�r die Biogasproduktion durchaus tolerierbar ist und dass sich vor allem im Hinblick auf einen ausreichenden Trockensubstanzgehalt und geringeren Arbeitsaufwand ein einzelner Schnitt am Saisonende eher empfiehlt. Der Trockensubstanzgehalt variiert je nach Erntetermin zwischen 17 und 28 Prozent und die Ertr�ge liegen in der Regel bei 8 bis 17 Tonnen Trockenmasse pro Hektar und Jahr, wobei zehn Tonnen Trockenmasse eine Biogasausbeute von etwa 4.500 Kubikmeter Gas bei einem Methananteil von 53 Prozent liefern. Dies sind allerdings Ergebnisse mit bislang verf�gbaren Sorten, neu auf den Markt kommende Z�chtungen versprechen durchaus auch h�here Ernte-, Biogas- und Methanertr�ge. Auch in der Vergangenheit wurden in Versuchsanbauen an sehr g�nstigen Standorten schon H�chstertr�ge von 28 Tonnen Trockenmasse pro Hektar erzielt.

Die Ernte l�sst sich mit einem Maish�cksler mit reihenunabh�ngiger Erntetechnik gut bewerkstelligen und eine m�glichst kleine H�ckselung des Erntegutes steigert die Gasausbeute. Auch eine Silierung des Sudangrases ist problemlos m�glich. Da es sehr kohlenhydratreich ist, kann man es zur Optimierung der Gasausbeute mit geh�ckselten fett- und eiwei�reichen Pflanzen mischen.

�

Einschr�nkungen

Sudangras ist aufgrund seines W�rmebedarfs nur f�r bessere Ackerbaulagen geeignet. Und selbst hier muss man in einem Jahr, das k�lter als der Durchschnitt ist, mit Ernteeinbu�en rechnen. Ist ein Jahr hingegen au�ergew�hnlich trocken und hei�, hat man mit Sorghum sudanense unter Umst�nden die bessere Wahl getroffen als mit Mais. Vor allem die Ergebnisse verschiedener Anbauversuche des Jahres 2006 deuten darauf hin.�

�

Ausblick

In der Zukunft lassen sich bei dieser Art z�chterisch sicher noch Verbesserungen hinsichtlich der Ertr�ge und der Verg�rungseignung erzielen.

Da vieles darauf hin deutet, dass sich die klimatischen Verh�ltnisse in Richtung gr��erer Extreme und damit auch in Richtung l�ngerer Trockenperioden bewegen, sind trockenheitsresistente Energiepflanzenarten zunehmend gefragt. Sudangras k�nnte eine dieser Arten sein.

�

Quellen: TFZ, KTBL

�

Sudangras �hnelt in der Jugendentwicklung dem Mais, hat aber schmalere Bl�tter
�
Sudangras
Wie alle Hirsearten bildet Sudangras eine Rispe mit K�rnern aus, die sich allerdings sehr viel lockerer darstellt
�

Weitere Daten und Informationen zu Anbau, Ernte, Lagerung und Energieertr�gen finden Sie in der KTBL-Datensammlung Energiepflanzen im Internet oder Sie bestellen sich die Ver�ffentlichung �ber den KTBL-Online-Shop.

Seite drucken