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Pressemitteilung des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI
Wenn es Deutschland gelingt, international eine Vorreiterrolle einzunehmen und die Wertschöpfungsprozesse im Inland zu halten, ergeben sich enorme Innovations- und Beschäftigungspotenziale durch nachwachsende Rohstoffe, sagt das Fraunhofer ISI.
Fossile Rohstoffe wie Erdöl, Erdgas und Kohle sind endlich. Die Natur hingegen erzeugt jährlich durch Photosynthese 170 bis 180 Milliarden Tonnen nachwachsende Biomasse. Davon werden jedoch derzeit nur weniger als vier Prozent für Ernährung und die Gewinnung von Energie, Chemierohstoffen und Werkstoffen (z.B. Verpackungen, Dämmstoffe) genutzt. Nachwachsende Rohstoffe bieten daher enorme Potenziale für mehr Innovationen, Wachstum und Beschäftigung, so eine Untersuchung des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe in Kooperation mit der Universität Gießen. Die Steigerung des Einsatzes erneuerbarer Ressourcen in industriellen Produktionsprozessen ist daher zentral für eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung.
Im Fokus der Untersuchungen standen die direkten und indirekten Beschäftigungseffekte bei industriellen Anwendungen wie biogenen Kraftstoffen, Energie und Strom aus Biomasse, Chemierohstoffen sowie Werkstoffen. Ebenfalls analysiert wurden der dafür erforderliche Flächenbedarf nachwachsender Rohstoffe sowie die daran gekoppelten Arbeitsplatzeffekte in der deutschen Landwirtschaft. Nicht berücksichtigt wurden Effekte von Holz aus der Forstwirtschaft. „Wenn Deutschland bei nachwachsenden Rohstoffen international Vorreiter in wichtigen Marktsegmenten wird und landwirtschaftliche und industrielle Wertschöpfungsprozesse im Inland hält, gibt es erhebliche Innovations-, Wachstums- und Beschäftigungspotenziale“, sagt ISI-Projektleiter Dr. Michael Nusser.
Das Fraunhofer ISI hat für die Jahre 2004, 2010 und 2020 auf Basis konsistenter Basisszenarien mit seinem bewährten Input-Output-Modell ISIS für nachwachsende Rohstoffe aus der Landwirtschaft die Beschäftigungschancen der Teilsegmente und den erforderlichen Flächenbedarf umfassend untersucht:
Die Gesamtstudie „Makroökonomische Effekte des Anbaus und der Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen“ wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV), vertreten durch die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR), vom Fraunhofer ISI und dem Institut für Betriebslehre der Agrar- und Ernährungswirtschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen durchgeführt. Sie ist als Download verfügbar unter http://www.isi.fhg.de/t/projekte/umwelt-d-mn-rt-Makro-NWR.htm oder http://www.fnr-server.de/ftp/pdf/literatur/pdf294_Makrooekonomie.pdf .
Kontakt:
Dr. Michael Nusser
Telefon: 0721 / 6809 - 336
E-Mail: michael.nusser(bei)isi.fraunhofer.de
Die Presseinformationen des Fraunhofer ISI finden Sie auch im Internet unter www.isi.fraunhofer.de/pr/presse.htm .
Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI untersucht Marktpotenziale technischer Entwicklungen und deren Auswirkungen auf Wirtschaft, Staat und Gesellschaft. Die interdisziplinären Forschungsgruppen konzentrieren sich auf neue Technologien, Industrie- und Serviceinnovationen, Energiepolitik und nachhaltiges Wirtschaften sowie auf die Dynamik regionaler Märkte und die Innovationspolitik.
Nachwachsende Rohstoffe aus der Landwirtschaft: Brutto-Beschäftigungseffekte in Deutschland (in Tausend Erwerbstätige, Vollzeitäquivalente) | ||||
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Brutto Erwerbstätige gesamt (direkt, indirekt, induziert) in Tsd. , Zuwachs 2020/04 in % | ||||
2004 | 2010 | 2020 | Zuwachs 2020/2004 | |
NAWARO insgesamt | 76,3 | 110,4 | 169,6 | 123 % |
1. Biogene Kraftstoffe | 18,4 (24 %) | 34,2 (30 %) | 76,3 (45 %) | 315 % |
2. Energie/Strom aus Biomasse | 4,9 (7 %) | 13,2 (12 %) | 13,5 (8 %) | 178 % |
3. Chemierohstoffe | 41,2 (54 %) | 44,4 (40 %) | 57,4 (34 %) | 39 % |
4. Werkstoffe | 11,7 (15 %) | 18,6 (17 %) | 22,3(13 %) | 91 % |
Quelle: Nusser, M., P. Sheridan, R. Walz, P. Seydel, und S. Wydra (2007): Makroökonomische Effekte des Anbaus und der Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen. |
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